In dem Vortrag „Angst bei Hunden an der Wurzel packen“ von Dr. Stefanie Riemer wird beleuchtet, wie Angstprobleme bei Hunden grundlegend verstanden und effektiv behandelt werden können. Der Vortrag beginnt mit einer Klärung der Unterschiede zwischen Furcht und Angst. Die unterschiedlichen Reaktionsmuster haben sowohl biologische als auch verhaltensbedingte Hintergründe und beeinflussen die Wahl der Trainingsmethoden.

Sie erklärt, wie Furcht und Angst im Gehirn des Hundes verarbeitet werden und welche Rolle dabei neurobiologische Strukturen wie die Amygdala und Stresshormone spielen. Dabei wird auf die Prozesse der Angstkonditionierung und Furcht Extinktion eingegangen. Hier wird die Bedeutung von Stress und erlernter Angst hervorgehoben, da chronische Stresszustände bei Hunden häufig zu gesundheitlichen Problemen und anhaltenden Verhaltensauffälligkeiten führen können.

Ein zentrales Thema des Vortrags ist, wie Hundehalter ihre eigene Stimmung und Zuwendung bewusst einsetzen können. Auch die Wahl und der Zeitpunkt von Belohnungen werden erörtert.

Zur langfristigen Angstbewältigung stellt Dr. Riemer verschiedene Trainingsansätze vor, darunter Gegenkonditionierung und Desensibilisierung. Sie erklärt, wie durch diese Methoden Angstauslöser abgeschwächt und positiv umgelernt werden können. Zahlreiche Videobeispiele veranschaulichen die praktischen Schritte und zeigen, wie der Hund gezielt zu einem „Optimisten“ entwickelt werden kann – ein Konzept, das hilft, Ängste präventiv zu vermeiden und dem Hund im Alltag mehr Sicherheit zu geben. Auch geht es um Prävention und Managementstrategien, die im Alltag mit ängstlichen Hunden integriert werden können, um nachhaltige Erfolge zu erzielen und die Lebensqualität für Hund und Halter zu verbessern.